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News-Ticker 2001
Das Ende vom Fernsehen?
Bisher waren Sie es vielleicht gewohnt, zum Feierabend den Fernseher einzuschalten und die Tagesschau zu schauen, eventuell zwischendurch den PC anzuschalten und E-Mails abzurufen, dann aber wieder zurückzukehren an die Flimmerkiste und über dem Spielfilm einzuschlafen. Wenn es nach dem Technologie-Investor Durlacher geht, dann werden so genannte PVR-Geräte die TV-Landschaft grundlegend verändern. PVR heisst Persönlicher Video Recorder und kann neben normalen Fernsehprogrammen künftig auch Video-on-Demand wie beispielsweise Premiereworld Pay-per-view-Filme automatisch aufnehmen oder bestellt Kinofilme aus dem Internet herunterladen. Selbst Urlaub oder sonstige Abwesenheit ist kein Problem mehr, da ein PVR-Gerät bis zu 40 Stunden Festplattenkapazität besitzt.
Der grosse Unterschied zu den bisher
gebräuchlichen Videorecordern auf VHS-Basis ist neben der viel besseren
Qualität dieser:
Bisher nehmen Sie eine Sendung auf, die Ihnen in der TV-Zeitschrift angenehm
aufgefallen ist. Künftig sind Sie aber gar nicht mehr nur auf die
herkömmlichen Fernseh-Vollprogramme angewiesen. Sie nehmen viel mehr auf und
schauen selektiver, beispielsweise Filme ohne Werbeblöcke und
Internet-Downloads, die dank Flatrates und Highspeed-Anschlüssen wie DSL oder
Kabel-Modem nahezu DVD-Qualität besitzen. Die ersten Prototypen sehen zwar ,
so Technologie-Investor Durlacher in seiner Akzeptanz-Studie, in den Augen der
Kunden noch klotzig und hässlich aus, doch in fünf bis zehn Jahren werden
VHS-Recorder kaum noch Marktanteile besitzen, wenn mehrere hundert Stunden
auf einer PVR-Festplatte gespeichert werden können. In den kommenden zehn
Jahren sehen die Trendforscher ein Marktpotential von bis zu 190 Milliarden
Mark allein innerhalb Europas. Über kurz oder lang hat dann jeder Haushalt,
der jetzt einen Videorecorder besitzt, auch einen Personel-Video-Recorder.
Vorzeigegerät in Japan
Seit Weinachten bietet Toshiba in Japan einen PVR. Der RD-2000 verfügt neben einer 30 GB-Festplatte über ein DVD-RAM Laufwerk mit 4.7 GB. Je nach Aufnahmequalität passen auf eine DVD bis zu fünf Stunden, auf die Festplatte maximal 29 Stunden Kinospass. Ein Feature des Gerätes ist die Möglichkeit, einen Film aufzunehmen und gleichzeitig einen zweiten Film anzuschauen.
Doch auch Made in Germany setzt auf Zukunft. Der Grundig SeleXX ist eine Kombination aus digitalem Videorecorder und digitalem Satelliten-Receiver. Zwölf Stunden Fernsehen von Antenne, Kabel oder Satellit kann der SeleXX auf seiner 20 GB Platte aufzeichnen. Die Übersicht behalten Sie einen elektronischen Programm-Guide. Das Gerät geht in diesen Tagen an die Grossmärkte und Fachhändler. Der Preis von rund 2000 Mark lädt nicht unbedingt jeden Videofan zum Zugreifen ein. Für die Programmverantwortlichen der Fernsehstationen einschliesslich Pay-TV heisst das: Sie können noch ruhig schlafen.
Artikel aus der PC@Praxis 1/2001