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News-Ticker 2002
Ein japanischer Wissenschaftler hat bei einer Konferenz in Seoul dokumentiert, dass sich moderne Fingerabdruck-Identifizierer mit minimalem Aufwand austricksen lassen.
Seitdem immer mehr Programme ein Passwort als Beweis der Zugangsberechtigung
erwarten und diese Passwörter immer häufiger geknackt werden, sucht die Branche
nach alternativen Methoden der Zugangskontrolle. Als „Stein der Weisen“ gilt
derzeit die Überprüfung des Fingerabdrucks. Hochpreisige Notebooks
beispielsweise booten erst dann, wenn sie den Nutzer per Fingerabdruck als
Eigentümer des Rechners akzeptiert haben.
Ein japanischer Wissenschaftler hat abrupt den Gedanken von der nahezu perfekten
Sicherheitskontrolle zerstört. Er demonstrierte bei einer Fachkonferenz in
Seoul, dass sich die Fingerabdrucks-Zugangskontrolle in 80 Prozent aller Fälle
überlisten lässt. Die Ausstattung, die der Tüftler für seine Versuche nutzte,
kommt dabei nicht aus den High-Tech-Labors. Nicht mehr als etwa 10 Euro an
Investitionen sind nach Angaben des Japaners nötig, um das
Authentifizierungsverfahren auszuhebeln.
Angeblich reicht es, einen Original-Fingerabdruck nachzubilden, beispielsweise
mit Hilfe von Gelatine oder formbarem Gummi. Die Vorlage lässt sich ebenso
einfach von allen nur denkbaren Gegenständen abnehmen, beispielsweise von
Gläsern, der Tastatur, dem Handy oder dem Organizer. Nach Einschätzung
amerikanischer Medien ist die Sicherheitslücke so groß, dass die Anbieter von
Fingerabdruck-Authentifizierungen ihre Systeme komplett überdenken müssen.
Allerdings stimmen die Biometrik-Experten ebenso darin überein, dass die
Schwachstelle dem Verfahren insgesamt nicht schaden kann. Es gibt angeblich eine
Reihe von Gegenmaßnahmen gegen den Gummi-Trick.
(Quelle: PC Magazin Newsletter)