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News-Ticker 2006
DECT-Telefone sind oft die stärkste Quelle hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung im privaten Haushalt, warnt das Bundesamt für Strahlenschutz und rät zu einem "vorsorglichen Verzicht" auf schnurlose Telefone, um die persönlichen Strahlenbelastung zu reduzieren.
Für die Industrie sei es durchaus möglich, DECT-Telefone zu
entwickeln, die die Aspekte der Vorsorge und des Strahlenschutzes besser
berücksichtigen als die derzeitigen Geräte, meint Rüdiger Matthes, Experte des
Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS).
Die Kritik, die auch von der Zeitschrift Ökotest aufgegriffen wurde, richtet
sich in erster Linie gegen das Sendeverhalten von Basisstationen und
Handgeräten. Diese haben keine bedarfsgerechte Leistungsregelung, d.h. sie
senden während des Telefonierens immer mit der gleichen Leistung, unabhängig
davon, ob der Nutzer mit dem Handgerät 1 Meter oder 300 Meter von der
Basisstation entfernt ist.
Das Bundesamt für Strahlenschutz fordert daher die Entwicklung von schnurlosen
Telefonen mit bedarfsgerechter Leistungsregelung.
Um den reibungslosen Betrieb mit den Handgeräten sicherzustellen, sendet die
DECT-Basisstation der meisten DECT-Telefone zudem ein kontinuierliches
Kontrollsignal aus, auch dann wenn nicht telefoniert wird. Nach Ansicht des
Bundesamtes für Strahlenschutz sollten schnurlose Telefone aber so konzipiert
sein, dass sie im Stand-By-Betrieb strahlungsfrei sind. Erste Geräte, die so
arbeiten, sind jetzt am Markt und konnten sich im Test von Ökotest auszeichnen.
Wer dennoch derzeit nicht auf sein schnurloses Telefon verzichten will, sollte
die Basisstation dort aufstellen, wo sich selten jemand längere Zeit aufhält,
zum Beispiel im Flur, rät das Bundesamt für Strahlenschutz. Zudem sollten nur
kurze Telefonate geführt und neu entwickelte DECT-Telefone eingesetzt werden,
die strahlungsfrei sind, wenn das Handgerät in der Basisstation steckt.
(Quelle: PC Magazin Newsletter)