TechInfoNet
Viren-Ticker 2004
Virenexperten befürchten nach dem Ausbruch von Bagle-A eine noch gefährlichere Virenepidemie in nächster Zukunft.
Handelt es sich bei Bagle-A nur um einen
Testlauf? Australische Medien zitieren den Virenexperten Daniel Zatz von
Computer Associates, der Parallelen von Bagle-A zu Sobig zieht. Nach Ansicht von
Zatz weist die Tatsache, dass Bagle-A ein Verfallsdatum in sich trägt, auf die
Gefahr hin, dass die Autoren des Virus ihr Produkt zunächst einmal testen
wollten, bevor sie zum ganz großen Schlag ausholen. Ähnlich war es auch bei den
Varianten von Sobig, die jeweils auch mit einem Inaktivierungsdatum auf die
Internet-Gemeinde losgelassen wurden. Wurde dieser Termin erreicht, gelangte nur
kurze Zeit später ein weiterer Sobig-Virus in den Umlauf.
Für die These, dass es sich mit Bagle-A ähnlich verhalten könne, spreche nach
Ansicht von Zatz auch, dass der Virus in seiner jetzigen Form fehlerbehaftet sei
und sein komplettes Zerstörungspotenzial noch nicht erreiche. Zwar sei Bagle-A
schon ausgesprochen erfolgreich und habe beispielsweise bei CA zu einem
80-prozentigen Anstieg der Hilfeanfragen von Kunden geführt, aber künftige
Varianten des Virus werden Zatz zufolge wohl noch wesentlich aggressiver
ausfallen.
Allerdings ist der Verfallstermin 28. Januar weit genug in der Zukunft, um
Gegenmaßnahmen zu entwickeln und Computer gegen die kommenden Bagle-Varianten zu
schützen, sagte Zatz. PC-Nutzer, die befürchten, dass ihr System von Bagle
befallen sein könnte, sollen nach der Datei bbeagle.exe auf ihrem Rechner
suchen. Bagle-A verbreitet sich per eMail, schnappt sich alle verfügbaren
Kontaktdaten auf dem gerade infizierten Rechner und verschickt sich selbst per
SMTP-Engine. Anschließend öffnet er eine Hintertüre in den betroffenen
Windows-Betriebssystemen. Die Betreffzeile enthält immer das Wort „Hi“, während
der Text im Body der Mail per Zufall generiert wird.
Computer Associates Virencenter
(Quelle: PC Magazin Newsletter)